''Ich half
meiner Mutter beim Kochen, als sie wieder kam. Es machte sehr viel Spaß. Vor
allem, weil ich solchen Hunger hatte und mich total auf das Essen freute. Von
dem Wasser war ich eine Stunde lang vor dem Hunger verschont geblieben. Aber
dann kam er wieder. Mein Magen beschwerte sich lautstark bei mir.
„Na da
müssen wir uns aber beeilen.“ Lachend stupste meine Mutter mir in den Bauch.
Automatisch spannte ich ihn an, damit meine Mutter nicht den Speck bemerkte,
der sich um meine Kochen spannte und sich hinter meiner Haut zu verstecken
versuchte.
Wir setzten
uns an den Tisch. Ich häufte mir ordentlich viel auf den Teller auf. Meinen
Vorsatz, dass ich nur zwei Kartoffeln essen durfte, vergaß ich ganz schnell
wieder. Mein Bauch fühlte sich an, als wäre in ihm ein großes Loch.
Den Spinat
verteilte ich ordentlich auf den Karotoffeln, bis sie nicht mehr zu sehen
waren. Dann zermatschte ich alles und schob mir Gabel für Gabel in meinen Mund.
Ich kaute kaum, wollte einfach nur satt werden, von dem leckeren essen. Auch
als ich eigentlich schon satt wurde, hörte ich nicht auf zu essen, sondern
leerte den Teller, bis nichts mehr übrig war. Es hatte so gut geschmeckt und am
liebsten hätte ich mir noch nach gegeben, aber mein Bauch hatte sich aufgebläht
und tat weh, weil ich so schnell und viel gegessen hatte. Mit verzogenem Mund
legte ich mir meine Hand auf den Bauch, der sich anfühlte, als hätte er drei
Kilo mehr Fett um sich geschlungen.
„Ich kann
nicht mehr.“, stöhnte ich.
Meine Mutter
hatte sich nicht so viel aufgetan wie ich und war immer noch am essen. Lächelnd
sah sie zu mir herüber. „Das nächste Mal isst du mal nicht so schnell, Cora
Schatz.“ Tadelnd schüttelte sie den Kopf.
Es fiel mir
schwer auf zu stehen, da ich mich am liebsten gar nicht mehr bewegen wollte,
aber ich brachte meinen Teller in die Küche und verschwand in meinem Zimmer, wo
ich mich sofort in mein Bett legte, meine Beine anwinkelte und hoffte, dass ich
mich besser fühlen würde.
Aber nun wo
ich alleine war, bereute ich nicht wegen den Schmerzen, sondern wegen etwas
ganz anderem mein ordentliches Mahl. Ich hatte mich den Tag über gut gehalten
und hatte wirklich nicht viel gegessen. Aber ich hatte es nicht durch gehalten.
Hatte das essen nur so in mich hinein gestopft, als würde ich nie wieder etwas
kriegen. Ich hätte bei den zwei Kartoffeln bleiben sollen, so wie ich es mir
vorgenommen hatte. Warum hatte ich es nicht geschafft? Wenn ich es geschafft
hätte, wär Morgen sicherlich weniger auf der Waage zu sehen, wie heute. Aber
ich hatte versagt und wurde nun mit Bauchschmerzen und einem runden Bauch
bestraft.
Stöhnend
legte ich mich zur Seite. Ab morgen würde ich das ändern. Ich würde nur noch
wenig essen und genau da drauf achten, dass ich wenig aß. Ich würde mich an
diesen Moment erinnern und es vermeiden noch einmal so in meinem Bett zu
liegen.''
Also ich finde es perfekt :) Es ist alles ein bisschen unverschönt umschrieben, das passt da sehr gut zur Situation. Wen hattest du da vor Augen? Also Cora.. war sie eine "Anfängerin"? Es kommt so rüber, als würde sie das noch nicht allzu lang machen, sonst würde sie womöglich danach sich noch schlechter fühlen und mehr auf das Versager-Gefühl eingehen.
AntwortenLöschenToll geschrieben ist es auf jeden Fall :)
Gefällt mir. :)
AntwortenLöschenAch und ich hab dich getaggt. Du musst allerdings keinen zurücktaggen, wenn du nicht möchtest :)